Neophytenbekämpfung

Unser Engagement gegen invasive gebietsfremde Pflanzen

Invasive gebietsfremde Pflanzen haben sich auch im Perimeter des Naturparks Beverin festgesetzt. Die Gewächse breiten sich oftmals schnell aus und schädigen und/oder verdrängen dabei die einheimische Flora und Fauna.
Der Begriff Neobiota umfasst sowohl gebietsfremde Pflanzen (Neophyten) als auch gebietsfremde Tiere (Neozoen). Diese beiden Bezeichnungen beschreiben Arten, welche sich in Gebiete festsetzen, die ausserhalb ihrer natürlichen Verbreitungsgebiete liegen. In unserem Fall beziehen wir uns räumlich auf die in der Schweiz heimische Pflanzenwelt und zeitlich auf den Bestand vor der Entdeckung Amerikas. Dieser Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt - Er gilt als Startpunkt der Globalisierung des Handels: Mit der gesteigerten Mobilität von Menschen & Güter wurden seither beabsichtigt und unbeabsichtigt Pflanzen, Tiere und Pilze in neue Gebiete gebracht. Diese Arten hätten ohne menschliche Aktivitäten kaum ihre neuen Verbreitungsgebiete erreicht. Während sich ein grosser Teil dieser Neuankömmlinge unauffällig in unsere Ökosysteme einfügt, gibt es auch Arten, welche sich (zu) schnell ausbreiten und dabei einheimische Arten verdrängen, oder sonst einen schädlichen Einfluss haben (z.B. giftig sind). Geschieht dies, werden sie als invasive Neophyten bezeichnet. In der Schweiz gibt es aktuell 730 etablierte gebietsfremde Pflanzen. Davon gelten jedoch "nur" 89 Pflanzen als invasiv (Bafu, 2022). Viele Neophyten sind also harmlos, bieten aber den einheimischen Insekten und Tieren keine Nahrung oder Lebensraum, wie beispielsweise die weitverbreiteten Geranien, oder Kirschlorbeer-Hecken.   

Neophytenverbreitung im Naturpark Beverin

Erkennen und Melden!

Im Perimeter des Naturpark Beverin sind bislang mindestens 11 invasive Neophytenarten vorzufinden. Weil die Pflanzen jedoch oft unbewusst eingeschleppt werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass weitere Pflanzenarten und -Standorte vorhanden sind, welche noch nicht auf der  NeoMap des Kantons Graubünden auffindbar sind. Damit sich das ändert, sind wir auf die aufmerksamen Augen der Einheimischen und Besucher:innen angewiesen. Denn oftmals verstecken sich die Eindringline in Gärten, sowie an Flussufern und verbreiten sich dort unerkannt weiter.

Falls Sie selber auf Neophyten stossen, dürfen Sie sich direkt bei Ihrer Gemeinde nach der kommunalen Ansprechperson erkundigen, oder diese selbständig aus der Liste des Kantons heraussuchen. Weiter nehmen auch wir potentielle Sichtungen entgegen. Kontaktieren Sie uns hierzu mit Foto(s) der Pflanze, sowie dem Standort im Naturparkperimeter via praktikum@naturpark-beverin.ch

Da die Bekämpfung gewisser Neophytenarten spezifische Vorgehensweisen und/oder Vorsichtsmassnahmen erfordert, um die weitere Verbreitung oder gesundheitliche Schäden zu verhindern, ist es wichtig, nicht uninformiert loszulegen. Informationen zu den den Pflanzen finden sich einerseits in der Neophytenbroschüre des Naturparks und in den nachfolgend verlinkten ausführlichen Informationsblättern von Infoflora:

Aufrechte AmbrosiaRiesenbärenklauAsiatische Staudenknöteriche Schmalblättriges GreiskrautSommerfliederAmerikanische GoldrutenartenDrüsiges SpringkrautVielblättrige LupineEinjähriges BerufskrautGötterbaumEssigbaum

Im Einsatz für unsere Natur

Der Naturpark Beverin engagiert sich für den Erhalt und die Aufwertung wertvoller Lebensräume. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern werden regelmässig Umwelteinsätze durchgeführt, dies beinhaltet nebst Schlagräumungen, Weidepflege, oder der Renovation von Trockensteinmauern auch die Bekämpfung von invasiven Pflanzenarten.

Wir organisieren saisonspezifische Freiwilligeneinsätze und planen die Einsätze in Absprache mit den Forstbetrieben und Werkhöfen der Gemeinden im Parkperimeter, um so den Neophyten möglichst effizient Einhalt zu gebieten.

Weiter engagiert sich der Naturpark auch in der Koordination der Bekämpfung und erstellt aktuell ein Neophytenbekämpfungskonzept für die Gemeiden Avers & Ferrera. Ab dem Jahr 2026 plant und organisiert der Naturpark zusammen mit Partnern auch Informations- & Schulungsevents.

Aktiv werden

Freiwillige Arbeitseinsätze im Naturpark Beverin

Gemeinsam anpacken, im Freien werken, einen Beitrag zur Landschaftspflege leisten: Melden Sie sich mit Ihrer Schulklasse, Ihrem Verein oder mit Ihrem Betrieb für einen freiwilligen Arbeitseinsatz. Eine einmalige Gelegenheit, den Naturpark Beverin hautnah und von innen kennenzulernen und dabei etwas zu bewirken.